Wir blicken zurück auf das fünfte torlose Unentschieden der Saison. Außerdem gibt es wie immer den Blick ins NLZ und einen Kommentar zu einem Artikel im Münchner Merkur.
Rückblick auf das 0:0-Unentschieden gegen Aue:
Ein Duell mit einem ambitionierten Tabellennachbarn hatte die Spielvereinigung am Samstag vor der Brust – und offene Fragen: Wird sich das erstmalige Fehlen Raphel Schifferls in der ohnehin dezimierten Viererkette kompensieren lassen? Wird das kräftezehrende Pokalmatch gegen die Fortuna noch bemerkbar machen? Die Antwort schien aus Beobachtersicht zweimal „Ja“ zu lauten. Gerade deshalb gab es am Punktgewinn gegen die prominent besetzten und gut in die Saison gestarteten Auer wenig zu meckern.
Erzgebirge Aue hatte auch im Sportpark den besseren Start: Etwa 20 Minuten lang rollten vor allem auf René Vollaths Tor vor der Südtribüne Angriffe – und einmal mehr gingen viele Bälle im Hachinger Mittelfeld schnell verloren. Immerhin: Auch den Sachsen fehlte es im letzten Drittel an Präzision. In den von Seppi Welzmüller und Manuel Stiefler verteidigten Strafraum gelangten sie kaum auf planvolle Weise. Nach einer etwas unerwarteten Kopfballchance von Patrick Hobsch – auf eine Flanke Boipelo Mashigos – in der 17. Minute verlegten sich die Gäste erstmal auf Fernschüsse – und erzeugten damit etwas mehr Gefahr.
Ex-Dresdner Marvian Stefaniak nötigte Vollath zunächst eine Flugeinlage ab, etwas später klatschte sein zweiter fulminanter Schuss an den rechten Pfosten des Hachinger Kastens. Nach einer guten halben Stunde half Aue Haching dann ein wenig in die Spur. Einen völlig verrutschten halbhohen Rückpass erreichte Mathias Fetsch im Strafraum der Auer, konnte den Ball volley aus kurzer Distanz aber nicht an dem heranfliegenden Torwart-Veteran Martin Männel vorbeibringen. Etwa zehn Minuten lang blieb die SpVgg am Drücker, auch ein Fetsch-Kopfball und ein platzierter Fernschuss von Maxi Welzmüller führten aber nicht zum Torerfolg.
Die zweite Hälfte begann mit Hachinger Spielkontrolle. Aue zog sich zurück, die SpVgg bemühte sich um Torgefahr – allerdings eher erfolglos. Nach einer knappen Stunde kam dann Aaron Keller für den oft eher glücklosen Mashigo auf den linken Flügel. Er hatte direkt eine sehenswerte Chance. Nach einer Ablage von Hobsch sprintete Keller in den Auer Strafraum und zog an der linken 16er-Seitenlinie ab, den scharfen Schuss lenkte Männel zur Ecke. Wieder wogte das Spiel aber auf die andere Seite. Aue dominierte bis kurz vor Schluss, hatte aber kaum Großchancen. In den letzten fünf Minuten investierte die SpVgg noch einmal die verbliebenen Körner. Nach einer starken Ballverarbeitung von Simon Skarlatidis kam Keller zum Abschluss – ein Auer Bein in der Schussbahn verhinderte den Lucky Punch. Das Unentschieden war aber leistungsgerecht. Die Spielvereinigung kann die kleine Länderspielauszeit am Wochenende nun mutmaßlich gut gebrauchen.
Die Tabelle liest sich einstweilen hervorragend: Die SpVgg grüßt zwei Wochen lang von Platz 6. Bis Rang 14 sind es dabei zwar nur 3 Punkte. Für gewisse Beruhigung dürfte aber der Blick auf die Abstiegsränge sorgen: 9 Punkte hat Haching auf den VfB Lübeck und Waldhof Mannheim direkt unter dem Strich bereits herausgeholt. Eine Winterpause ohne akute Abstiegsangst liegt damit schon jetzt in Reichweite. Entscheidender als das Derby im Grünwalder könnte dafür das nächste Heimspiel werden. Am 1. Dezember ist der Hallesche FC in Haching zu Gast – die Sachsen-Anhalter liegen aktuell mit 14 Punkten auf 14 Spielen auf Platz 15.
Unterhaching braucht mehr Platz für Fußball!
Bereits am vergangenen Dienstag erschien im Münchner Merkur ein Artikel mit der obigen Überschrift. Darin heißt es unter anderem, dass Rathaussprecher Simon Hötzl feststellt, dass für die vielen Jugendmannschaften der Spielvereinigung und der Fortuna nicht genügend Fußballplätze zur Verfügung stehen. Die Grünen um Fraktionsvorsitzende Evi Karbaumer haben deshalb einen „Runden Tisch Fußball“ angeregt.
Laut Hötzl könnte ein Platz auf dem ehemaligen Tennisgelände des TC Unterhaching entstehen. Dazu fehlt allerdings noch die Zustimmung der Eigentümerfamilie. Der vollständige Artikel findet sich hier.
Kommentar von Stefan zu diesem Thema:
Der Bedarf an weiteren Fußballfeldern in Unterhaching ist unbestritten. Die Trainingssituation für die Jugendmannschaften ist teilweise katastrophal. Vor allem in den Herbst- und Wintermonaten wird es auf dem Kunstrasenplatz im Sportpark eng. Oft trainieren dann mehr als zwei Mannschaften auf dem kleinen Platz. Diese Situation könnte mit einem zweiten Kunstrasenplatz deutlich verbessert werden. Die Initiative der Grünen geht daher in die richtige Richtung. In den Nachbargemeinden wurde diese Notwendigkeit längst erkannt. In Deisenhofen und Taufkirchen stehen den Vereinen zwei Plätze zur Verfügung und in Ottobrunn wurde im Januar die Sanierung des alten Platzes und der Bau eines zweiten Platzes beschlossen.
Um den Platz wirklich ganzjährig nutzen zu können, sollte er zusätzlich an das Fernwärmenetz angeschlossen werden.
Ein weiterer Beweis für den Platzbedarf in Unterhaching ist die Tatsache, dass die U21 in Emmering spielt. Am Sonntag ereignete sich dort zudem eine äußerst peinliche Anekdote. Mehr als eine halbe Stunde standen die U21, Gegner Schwabhausen und das Schiedsrichtergespann auf dem Parkplatz, bevor sich jemand fand, der die Sportanlage aufschloss.
Information: Die Profiabteilung sowie alle Nachwuchsmannschaften ab der U16 sind in der Spielvereinigung Unterhaching Fußball GmbH & Co. KGaA ausgegliedert. Da die Spielvereinigung Unterhaching Fußball GmbH & Co. KGaA ein Wirtschaftsunternehmen ist, gestattet die Gemeinde Unterhaching der Spielvereinigung nicht mehr, Spiele in der Grünau auszutragen.
U21 schlägt Tabellenführer!
Trotz der Niederlage am letzten Spieltag hatte die U21 die Chance, mit einem Dreier nach Punkten mit dem Tabellenführer aus Schwabmünchen gleich zu ziehen. Vor 100 Zuschauern in Emmering – die Gäste hatten einer Verlegung in den Sportpark nach Unterhaching nicht zugestimmt – gewannen die Vorstädter mit 1:0.
Das Spiel hat über weite Strecken den Titel „Spitzenspiel“ nicht verdient und es sah nach einem 0:0-Unentschieden aus. Beide Mannschaften hatten mit dem tiefen Geläuf und dem unangenehmen Wetter zu kämpfen. Nach einer Stunde war es ein verdeckter Schuss der Rot-Blauen, der erstmals für Torgefahr sorgte. Besser machte es Dominique Girtler in der 67. Nach einer Flanke köpfte er zum 1:0-Siegtreffer ein.
Der TSV Schwabmünchen und die Spielvereinigung führen nach 20 Spieltagen die Tabelle mit nun 36 Punkten an, die aus elf Siegen und drei Unentschieden resultieren. Da die Rot-Blauen gegenüber Schwabmünchen das deutlich schlechtere Torverhältnis haben (plus 2 gegenüber plus 24), belegt Unterhaching den zweiten Platz.
NLZ-Ergebnisse:
FC Deisenhofen 1:5 SpVgg-U19
Die U19 darf sich Derbysieger nennen! Vor 100 Zuschauern gewann die Haidl-Elf beim Oberhachinger Nachbarn FC Deisenhofen mit 5:1.
Jannis Frensch brachte die Rot-Blauen in der 14. Minute mit dem einzigen Tor der ersten Halbzeit mit 1:0 in Führung. In der zweiten Halbzeit erhöhten Tim Hannemann (59.), David Leitl (66.) und erneut Tim Hannemann (71.) auf 4:0. Nach dem Anschlusstreffer der Gäste (81.) erzielte David Leitl zwei Minuten vor Spielende den 5:1-Endstand.
Da auch der FC Memmingen erneut gewann (2:1 gegen Wacker Burghausen), bleiben die Vorstädter mit einem Punkt Vorsprung an der Tabellenspitze.
SpVgg-U17 4:5 FC Bayern München U16
Trotz einer Zwei-Tore-Führung und zeitweise doppelter Überzahl verlor die U17 der Vorstädter das Spitzenspiel gegen den FC Bayern am Ende verdient mit 4:5. Trotz der winterlichen Temperaturen fanden sich rund 250 Zuschauer im Sportpark ein und bildeten eine tolle Kulisse für das Spitzenspiel der Bayernliga.
Nach einer Viertelstunde war es Samuel Weiß, der sein erstes von insgesamt drei Toren erzielte und nach schöner Vorlage von Frank Schmutzer zum 1:0 traf. Nach 29 Minuten war es wieder Samuel Weiß. Aus 18 Metern erzielte er das zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte 2:0 für Unterhaching. In den folgenden Minuten verlor die Mannschaft von Patrick Unterberger völlig den Faden und geriet innerhalb von fünf Minuten mit 2:3 in Rückstand. Sinnbildlich für diese Phase des Spiels war der vierte Treffer der Gäste. Während die Vorstädter noch mit der Reklamation eines Freistoßpfiffs beschäftigt waren, führten die Bayern diesen prompt aus und erzielten die Zwei-Tore-Führung (38. Minute). Doch die verrückte erste Halbzeit war noch nicht vorbei. Erst gab es eine rote Karte für die Bayern, dann erzielte Samuel Weiß mit einem direkten Freistoß den 3:4-Anschlusstreffer (40.).
In der zweiten Halbzeit waren die Vorstädter zwar bemüht, aber zu unkonzentriert und überhastet in ihren Aktionen. So konnte auch aus einer Zeitstrafe für die Bayern und der daraus resultierenden doppelten Unterzahl kein Kapital geschlagen werden. Für Unterhaching kam es sogar noch schlimmer: Nach einem Fehler in der Hintermannschaft gingen die Bayern mit 5:3 in Führung (77.). Der Anschlusstreffer zum 4:5 durch Lorenz Leger in der Nachspielzeit kam zu spät. Auch der zweite Platzverweis für die Bayern in der zweiten Minute der Nachspielzeit war am Ende bedeutungslos.
Trotz der Niederlage bleibt die U19 Tabellenführer.
Greuther Fürth U15 0:1 SpVgg-U15
Das Team von Janek Frensch hat am Wochenende einen wichtigen Dreier eingefahren. Bei der SpVgg Greuther Fürth gab es einen 1:0-Sieg. Nach torloser erster Halbzeit erzielte Paul Küspert in der 49. Minute den einzigen Treffer des Tages. Durch den Sieg haben die Rot-Blauen nun sechs Punkte Vorsprung auf den Abstiegsplatz.
Geburtstage:
Leonard Grob feiert am 18. November seinen 21. Geburtstag.
Ex-Hachinger:
Am 16. November feiert Gerhard Tremmel seinen 45. Geburtstag. Der gebürtige Münchner kam 1992 zur Spielvereinigung und feierte am 7. April 2000 im Alter von 21 Jahren sein Bundesligadebüt. Tremmel stand in den restlichen sechs Spielen der Saison im Tor. Insgesamt stand er in 70 Partien (39 x Bundesliga) im Tor der Rot-Blauen.
Historische Ergebnisse:
Vor 25 Jahren:
Durch das 3:1 gegen Tennis Borussia Berlin kehren die Vorstädter nach einer Woche zurück an die Tabellenspitze. Am 13. November 1998 wollen 3.100 Zuschauer die Partie gegen die Hauptstädter sehen. Nach einer frühen Führung durch Matthias Lust (6. Minute), können die Lila-Weißen durch den späteren Hachinger Francisco Copado ausgleichen (33.). Mit dem Pausenpfiff (45.) bringt Altin Rraklli die Köstner-Elf wieder in Front, ehe Abdelaziz Ahanfouf in der Nachspielzeit (90.) zum 3:1-Endstand trifft.
Vor 50 Jahren:
Am 18. November 1973 steht für die Rot-Blauen ein Nachholspiel vom 6. Spieltag der B-Klasse an. Bei der SG Siemens Ost gibt es einen weiteren Sieg für die Vorstädter. Mit dem 4:1-Auswärtssieg geht man als Tabellenzweiter in die Winterpause.