Die Spielvereinigung Unterhaching hat den Ruf, dass sie eine Oase im Profifußball ist. Das geringe Zuschauer- und Medieninteresse ließ immer wieder großartige Mannschaften und Spieler wachsen. Im Schatten der beiden großen Münchner Vereine gelang es den Rot-Blauen 1999 sogar in die Bundesliga aufzusteigen. Trotz der Dauerverfügbarkeit des Fußballs in den Medien und einem allgemein gestiegenen Interesse an der SpVgg, ist der Verein nach wie vor eine Oase.
Das soziale Gewissen des Vereins geht weit über das vieler anderer Profivereine hinaus. Mit „Haching schaut hin“, hat der Verein ein Leuchtturmprojekt ins Leben gerufen. 50.000 € konnte man dadurch im Dezember an die Aktion Sternstunden spenden. Zudem engagiert man sich immer mehr in der Gemeinde direkt, zuletzt mit einer Spende an die Feuerwehr, oder auch im Rahmen des Ehrenamtstages. Die regionale Verwurzelung des Vereins soll sich auch in der Mannschaft widerspiegeln, die sich zeitnah zu großen Teilen aus dem eigenen Nachwuchs generieren soll. Der neue Slogan „UNSschreibtmanWIR“ mag zwar wie eine Floskel klingen, die handelnden Personen leben dies aber.
Um die Rot-Blauen in der 3. Liga zu halten, muss man aber jeden Strohhalm ergreifen und dazu gehört auch den Trainer zu tauschen. Seit zehn Partien konnte van Lent keinen Dreier mehr einfahren und mit 0,84 Punkten*, hat er den schlechtesten Pro-Punkte-Schnitt eines Trainers in der Vereinsgeschichte. Jedem ist bewusst, dass Trainerwechsel oft nicht den gewünschten langfristigen Erfolg hat. Wir brauchen hier aber keinen langfristigen Erfolg, es gilt mit allen Mitteln die Liga zu halten und sich dann neu zu sortieren.
Ein Abstieg in die Regionalliga Bayern würde neben katastrophalen finanziellen Folgen den Verein auch in eine weitere Ungewissheit stürzen. Die Covid-19 Pandemie ist noch lange nicht vorbei und wird auch Einfluss auf die Spielzeit 2021/22 nehmen. Die Regionalliga Bayern ist die höchste Amateurliga des Freistaats, aber sie ist eben auch eine Amateurliga. Dementsprechend ruht, wie gerade eben, während es Lockdowns der Spielbetrieb. Wann eine Spielzeit 2021/22 starten kann, ist heute nicht abzusehen und hinzu kommt, dass der direkte Aufstiegsplatz des bayerischen Meisters zu einem Wettrüsten der Vereine führen kann.
Die Spielvereinigung sollte alles daran setzen den Klassenerhalt zu sichern. Eine Entlassung von Arie van Lent muss daher umgehend passieren und ist absolut alternativlos. Noch bleiben genügend Spiele um das Ruder rumzureißen.
*Trainer mit mehr als 10 Partien, seit dem erstmaligen Aufstieg in die Viertklassigkeit.
