Heute vor 20 Jahren bestritt die Spielvereinigung ihr erstes Heimspiel in der Bundesliga. Am 2. Spieltag hatte die Köstner-Elf das Bundesliga-Gründungsmitglied MSV Duisburg zu Gast. 8200 Zuschauer sahen an jenem Freitag – unter Flutlicht – das erste Tor und den ersten Sieg der Spielvereinigung im Fußball-Oberhaus. Am Ende stand es für 2:0 (0:0) für das „Gallische Dorf“ Unterhaching, welches damit mehr als Wiedergutmachung für die Niederlage am ersten Spieltag betrieb.
Der 20. August 1999 war ein Freitagabend mit vielen Emotionen und Premieren. Mit seinen damals 20.000 Einwohnern ist Unterhaching immer noch die kleinste Gemeinde, aus der eine Mannschaft im Fußballoberhaus spielte. Noch nie hatte ein Verein der Bundesliga ein Stadion mit so einer geringen Kapazität. Lediglich 10.300 Zuschauer hätten aufgrund von Umbauarbeiten in der Vorrunde 1999/2000 Platz gefunden. 8.200 Zeitzeugen hatten sich zur Heimpremiere eingefunden und entfachten eine ganz besondere Atmosphäre. Das Schmuckkästchen Sportpark sollte zu einem Faustpfand für die Spielvereinigung werden, vor allem in der Premierensaison.
Im sportlichen Bereich musste Trainer Lorenz-Günther Köstner auf Ludwig Kögl verzichten, der nach seiner Gelb-Roten Karte – im Auftaktspiel bei Eintracht Frankfurt – gesperrt war. Für den Routinier rückte der vom Hamburger SV gekommene Oliver Straube ins Team der Vorstädter. Die Mannschaft hatte die teils harsche Kritik der Vorwoche abgeschüttelt und zeigte von Beginn an, warum sie im Sportpark seit August 1998 unbesiegt war. Einer ruhigeren ersten Halbzeit, mit kleineren Torchancen durch Bergen (13.) und Seifert (20.), folgte eine deutlich bessere zweite Hälfte.
„Grüne Jungs sind wir nicht“ – Trainer Köstner vor dem Spiel
Jochen Seitz ließ gleich nach Wiederanpfiff, zwischen der 48. und 55. Minute, drei beste Chancen auf die Führung ungenutzt. Etwas mehr als zehn Minuten später wurde dann Alexander Strehmel von Zebra-Abwehrspieler Michael Zeyer im Strafraum gefoult. Schiedsrichter Bernhard Zerr zeigte nicht nur Gelb-Rot für den Duisburger, sondern auch auf den Elfmeterpunkt. Altin Rraklli ließ sich nicht lange bitten und erzielte per Strafstoß, in der 68. Minute den ersten Bundesliga-Treffer für Unterhaching, die 1:0 Führung. Gelang es dem Gast aus Duisburg schon vorher nicht die Abwehr der Hachinger auszuhebeln, konnten sie mit nun nur noch zehn Mann spielend nichts mehr entgegen setzen. Dem neu ins Team gekommenen Oliver Straube war so dann die Entscheidung vorbehalten. Einen Schuss von Markus Oberleitner und dem daraus entstehendem Abpraller, staubte er trocken zum 2:0 (80. Minute) ab. Der Rest war Jubel unter dem Schein von Wunderkerzen und Flutlicht.
Jürgen Wittmann – Jörg Bergen – Jan Seifert, Dennis Grassow – Oliver Straube, Danny Schwarz, Alexander Strehmel, Matthias Zimmermann – Markus Oberleitner (82. Björn Hertl) – Altin Rraklli (75. Mark Zimmermann), Jochen Seitz (87. Alfonso Garcia) – Trainer: Lorenz-Günther Köstner
Tore:
1:0 Altin Rraklli (Foulelfmeter 68.)
2:0 Oliver Straube (80.)