Am 23. Mai 2015 stieg die Spielvereinigung mit einer 0:1-Niederlage bei Rot-Weiß Erfurt aus der 3. Liga ab. Der Verein stand vor dem nichts, kein Spieler besaß zu diesem Zeitpunkt einen gültigen Vertrag für die kommende Spielzeit. Nach jenem 38. Spieltag der Saison 2014/15 hätte wohl kaum jemand daran geglaubt, dass sich der Verein von diesem Abstieg erholen kann und vor allem nicht in dieser kurzen Zeit. Keine zwei Jahre später feiert der Verein nach dem Last-Minute-2:1-Heimsieg gegen den FC Memmingen die Meisterschaft der Regionalliga Bayern.
Schon im Oktober mit dem Gewinn der Herbstmeisterschaft war uns klar: Niemand aus der Regionalliga Bayern wird diese Hachinger Übermannschaft stoppen. Auch nach der Herbstmeisterschaft ließ die Mannschaft nicht nach und zerlegte nach und nach die weiteren Gegner. Lediglich die Zweitvertretung von der Grünwalder Straße konnte im Sportpark einen Punkt entführen. Der 8:1-Sieg, beim damals viertplatzierten VfR Garching, hätte mit etwas mehr Konsequenz vor dem Tor auch zweistellig enden können. Als krönenden Abschluss gab es vor der Saisonrekordkulise von 5000 Zuschauern einen Last-Minute-Sieg gegen die 2. Mannschaft des FC Bayern. Bigalke traf erst in der dritten Minute der Nachspielzeit zum viel umjubelten 2:1-Sieg der Spielvereinigung.
Mit 19 Punkten Vorsprung ging es nach 21 Partien in die über drei Monate lange Winterpause. Bekanntlich kommt die Spielvereinigung immer etwas schlechter aus der Winterpause und leider häuften sich auch die Verletzungen im Sportpark. So vielen unter anderem Stammspieler wie Maxi Bauer, Thomas Steinherr, Alex Winkler, Josef Welzmüller oder Jim-Patrick Müller länger aus. Konnte man zum Start noch ein mühsames 1:0 in der Augsburger Rosenau feiern, folgte die schwächste Phase der Saison. Insgesamt vier Unentschieden und die erste Niederlage der Saison in Schweinfurt (1:2) waren die Ergebnisse bis Ostern. Dementsprechend schrumpfte auch der Vorsprung gegenüber der 2. Mannschaft der Blauen, die sechs Spiele in Folge gewinnen konnte.
Nach Ostern kam der TSV Buchbach in den Sportpark und musste als Aufbaugegner herhalten. Mit 5:0 zerlegte die Mannschaft Buchbach und beendete die von der Presse geschriebene Krise. Am 30. Spieltag hatte Haching die erste Möglichkeit, Meister zu werden, und diese wurde genutzt. Die Schrommelf, mit einem Spiel weniger als die Zweitplatzierte Mannschaft TSV 1860 II, schlug im Sportpark den FC Memmingen mit 2:1. Parallel dazu leistete sich die zweite Mannschaft von der Grünwalder Straße gegen den bereits feststehenden Absteiger SpVgg Bayern Hof ein 0:2 und damit stand fest:
Die SpVgg Unterhaching ist Meister der Regionalliga Bayern!
Eine Meisterschaft der Rekorde und noch sind fünf Spiele für Haching zu absolvieren:
- Tabellenführer seit dem 2. Spieltag
- Erster in der Heimtabelle
- Erster in der Auswärtstabelle
- wenigsten Gegentore
- meisten erzielten Tore
- bestes Torverhältnis
- fairste Mannschaft
- höchster Zuschauerzuspruch
Aber all die Siege und Rekorde werden nur wirklich von Wert sein, wenn der Verein die Aufstiegsspiele erfolgreich bestreitet. Immerhin wurde mit der Auslosung im April nun bekannt, dass es gegen die Mannschaft B aus der Regionalliga Südwest gehen wird. Um Wettbewerbsverzerrung zu verhindern wird eine zweite Auslosung erfolgen in der A und B festgelegt wird. Derzeit stehen der SV Waldhof und der SV Elversberg auf den beiden Relegationsplätzen der Regionalliga Südwest.
In unseren Augen hat die Spielvereinigung das etwas schlechtere Los. Sie muss das erste Spiel im Sportpark bestreiten (28.05.). Das Rückspiel findet dann am 31.05. bei Südwest B statt. Nicht nur, dass unter der Woche sicher nicht so viele Anhänger den Verein begleiten können, auch ein mögliches Spiel in Mannheim vor über 20.000 Zuschauern dürfte spannend werden. Andererseits konnte sich in der Geschichte der Relegation acht Mal das Team durchsetzen, welches zuerst das Heimspiel bestritt. Nur viermal stieg die Mannschaft auf, die im zweiten Spiel Heimrecht hatte. Sollte Mannheim der Gegner werden, machen die Sportfreunde Lotte Hoffnung, welche im letzten Jahr in Mannheim siegten.
Aber auch, wenn man am Ende mit leeren Händen dasteht, wäre das laut Präsident Schwabl kein Beinbruch. Man müsse nicht dieses Jahr aufsteigen, so seine Worte. Alle Leistungsträger haben langfristige Verträge und man könne noch einmal angreifen. Zudem hat die Mannschaft sich als Bayerischer Meister für den DFB-Pokal qualifiziert und das ist neben der Meisterschaft wirklich Grund zur Freude!