Mit dem SC Preußen Münster kommt am letzten Wiesnwochenende ein Gründungsmitglied der Bundesliga in den Sportpark. Wir werfen einen Blick auf den Gegner und auf die Statistik in Vergleichen mit unserer Spielvereinigung.
SC Preußen Münster: Der SC Preußen wurde am 30. April 1906 unter dem Namen FC Preußen gegründet. Bereits im Jahr 1908 stiegen die Preußen in die damals erstklassige A-Klasse. In der Spielzeit 1913/14 wurden die Münsteraner zum ersten Mal die Westfalenmeister. Da immer mehr Leichtathleten ihrer sportlichen Begeisterung im Verein nachgingen, wurde 1921 aus dem FC der SC Preußen. 1926 eröffnete man bereits das Stadion an der Hammerbachstraße, welches noch heute die Heimspielstätte des SCP ist. Bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges spielte man viele Jahre in der erstklassigen Gauliga Westfalen.
Ab der Spielzeit 1948/49 begann die erfolgreichste Zeit des SC Preußen. Im Jahr 1951 wurde man Vizemeister der Oberliga West und nahm damit an den Gruppenspielen zur Deutschen Meisterschaft teil. Durch einen 8:2-Sieg bei TeBe Berlin, nach einem 0:2-Rückstand, eroberten die Preußen am letzten Spieltag noch Platz eins der Meisterrunde. Damit stand der Verein im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft im Berliner Olympiastadion. Vor 85.000 Zuschauern konnte die Mannschaft von Trainer Willi Multhaup gegen den 1. FC Kaiserslautern sogar mit 1:0 in Führung gehen. Schlussendlich setzte sich die Mannschaft aus der Pfalz aber mit 2:1 durch und so feierten die Preußen „nur“ die Deutsche Vizemeisterschaft.
1963 qualifizierte sich der SCP überraschend für die neu gegründete Fußball-Bundesliga. Am ersten Spieltag errungen die Adlerträger ein 1:1 gegen den Hamburger SV und meldeten dabei als erster Verein der neuen Liga ein ausverkauftes Stadion. Die Westfalen erwischten einen super Start in die neue Liga und standen nach fünf Spieltagen auf dem fünften Tabellenplatz bevor der Einbruch kam. Vierzehn Spiele in Folge konnte man nicht gewinnen und stürzte dabei auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Am vorletzten Spieltag besiegelte eine 2:4-Niederlage in Bremen den Abstieg aus der Bundesliga.
Nach dem Abstieg aus dem Oberhaus stabilisierte sich der SCP in der damals zweitklassigen Regionalliga West, ohne dabei wieder ans Oberhaus anzuklopfen. Als 1974 die zweigleisige 2. Bundesliga eingeführt wurde, qualifizierte man sich erfolgreich mit Tabellenplatz fünf für die neue Liga. Drei Mal in den kommenden Jahren träumte man an der Hammerbachstraße von der Rückkehr in die Eliteliga. 1978 fehlte dem Verein sogar nur ein Punkt um an den Aufstiegsspielen teilzunehmen. Einen tiefen Einschnitt in der Vereinsgeschichte gab es in der Spielzeit 1980/81. Durch Platz 13, der schlechtesten Platzierung seit Einführung der 2. Bundesliga, verfehlte man die Qualifikation für die eingleisige 2. Bundesliga und stürzte erstmals in die Drittklassigkeit ab.
Die folgenden Jahre in der Oberliga Westfalen erreichte man zwar immer Platzierungen unter den ersten fünf, aber für bundesweites Aufsehen konnte man erst wieder 1987 sorgen, als man sich mit Platz zwei für die deutsche Amateurmeisterschaft qualifizierte. Dort schied man bereits in der ersten Runde gegen den späteren Finalisten FC Bayern München Amateure aus. In der Spielzeit 1987/88 wurden die Preußen Oberligameister, scheiterten aber in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Erst in der Folgesaison gelang nach acht Jahren Oberliga der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga.
Die Rückkehr ins Unterhaus verlief anfangs erfolgreich und der SCP konnte im ersten Jahr erfolgreich die Klasse halten. Die zweite Spielzeit sollte aber die bis heute letzte Spielzeit der Preußen in der 2. Bundesliga sein, als man als 18. in die Oberliga absteigen musste. Es folgten zwei äußerst bittere Spielzeiten für die Adlerträger, als man jeweils als Meister in der Aufstiegsrunde scheiterte und den Aufstieg verpasste. Immerhin konnte man sich 1994 – als Vizemeister – für die neu geschaffene Regionalliga West/Südwest qualifizieren und auch bei der nächsten Ligenreform 2000 konnte man die Drittklassigkeit halten. Nach einem fünften Platz in der Premierensaison ging es für den Verein dann aber sportlich bergab. Es folge ein äußerst bitterer Abstieg 2006, als man trotz drei Siegen aus den letzten vier Spielen nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz in die viertklassige Oberliga musste.
Als 2008 die 3. Liga eingeführt wurde und es dadurch die nächste Ligenreform gab, wurde der SCP Meister der Oberliga und spielte damit weiter viertklassig. Nach drei Jahren in der Regionalliga West, gelang dem Verein 2011 die souveräne Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die 3. Liga. 2012 hatte man Pech, als man mit nur einem Punkt Rückstand Vierter wurde und somit die Relegation zur 2. Bundesliga denkbar knapp verpasste. In seinen acht Spielzeiten seit dem Aufstieg erreichte der Verein sechs Mal einen einstelligen Tabellenplatz und spielt jetzt in seiner neunten Saison 3. Liga.
Das erste Spiel: Fand in der ersten Saison der Spielvereinigung im Profifußball statt. Am 10. Spieltag der 2. Bundesliga – Saison 1989/90 – gab es einen 3:0 (2:0)-Sieg der Rot-Blauen vor 1800 Zuschauern im Stadion an der Grünauer Allee.
Erster Torschütze für die SpVgg: Nach 26 Minuten erzielte Bernd Müller den 1:0-Führungstreffer.
Bilanz: In 14 Vergleichen zog die Spielvereinigung schon sechs Mal den Kürzeren. Vier Unentschieden stehen vier Siege der Hachinger entgegen, wobei davon lediglich einer in Münster stattfand. Gesamttorverhältnis: 16:18
Wissenswert: Wie die Spielvereinigung scheiterte auch Preußen Münster in der Saison 1987/88 an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Beide Vereine wurden in der kommenden Spielzeit erneut Meister und konnten sich in der Aufstiegsrunde für die 2. Liga qualifizieren. Ganze 21 Spielzeiten lagen dann zwischen dem ersten und zweiten Aufeinandertreffen der Preußen und der Spielvereinigung im Ligabetrieb.