In der Bundesligasaison 1999/2000 musste die Spielvereinigung am 29. Spieltag zu Borussia Dortmund. Haching, Aufsteiger in die Bundesliga, lag vor der Begegnung am Dienstagabend 11.04.2000 sensationell auf Platz 11 der Tabelle. Dortmund hingegen spielte eine Seuchensaison und musste sich bereits in der Hinrunde mit 0:1 (Altin Rraklli) Haching geschlagen geben. Die SpVgg lag bereits vor dem Spiel tabellarisch vor Dortmund, dies sollte bis Saisonende so bleiben.
Während Dortmund am vorangegangenen Spieltag mit 3:1 in Leverkusen verlor, spielte Haching im Derby gegen die Löwen nur 1:1. Die Spielvereinigung ging kurz nach der Pause in Führung und musste erst in der Nachspielzeit den Ausgleich hinnehmen. Dementsprechend motiviert gingen beide Mannschaften vor 61.500 Zuschauern (ca. 50 aus Unterhaching) in die Begegnung. Trainer Lorenz-Günter Köstner musste die Gelb-Rot gesperrten Straube und Grassow (flogen gegen 1860 München vom Platz) ersetzen. Ralf Bucher und Alexander Strehmel rückten dafür in die Startelf.
Bergen fungierte hinter einer Dreierkette (Bucher, Seifert, Strehmel) als Libero. Davor ein fünfer Mittelfeld mit Schwarz und Matthias Zimmermann, sowie Seitz, Oberleitner und Haber davor. Einzige Spitze vorne war Breitenreiter. Mit dieser Formation lief Unterhaching zum fünften Mal diese Saison mit 11 deutschen Spielern auf. Im Laufe des Spiels kamen noch Rraklli (72. Oberleitner) und Hertl (81. Breitenreiter) zum Einsatz.
Dortmund kam vor allem mit dem flinken Jochen Seitz nicht zurecht. Dieser konnte oft nur per Foul gestoppt werden, so auch in der 7. Minute. Den anschließenden Freistoß trat der Gefoulte selbst in Richtung Strafraum. Leicht durch Kohler abgelenkt, schlug der Ball unhaltbar hinter Lehmann zur frühen Führung für die SpVgg ein. Dortmund reagierte in Folge des Rückstands mit zum Teils wütenden Angriffen auf das Hachinger Tor. Bis zur 28. Minuten blieben diese aber ohne Erfolg. Dann flankte Addo weit in den Strafraum und eigentlich sah es so aus, als ob Tremmel den Ball locker runterpflücken könnte. Aber leider ließ er den Ball wieder aus der Hand und so konnte Ricken zum Liegen zum 1:1 einschieben. Mit insgesamt 14:3 Torschüssen für Dortmund ging es schmeichelnd für die SpVgg mit 1:1 in die Pause.
Kurz nach der Pause gab es erneut Freistoß für Haching. Seitz flanke wieder in die Mitte und dort drücke Alexander Strehmel den Ball zur erneuten Hachinger Führung über die Linie (49.).
Mit zu den schönsten Toren von Haching in der Bundesliga gehört das 3:1 durch Danny Schwarz in der 57. Minute. Flanke aus vollem Lauf von Jochen Seitz und Schwarz mit einem wunderschönen Seitfallzieher volley ins Netz. Am Ende fehlte den Dortmundern der Zug zum Tor und Gerhard Tremmel hatte einen seiner besten Tage. Der Kicker zog folgendes Fazit:
Unterhaching, kompakt und diszipliniert in der Defensive, profitierte vom kopflosen Anrennen der Gastgeber.
Dieser Sieg in Dortmund gehört zu den größten Spielen der Spielvereinigung. Ein überragender Jochen Seitz, der an allen drei Toren beteiligt war. Gerhard Tremmel, der erst am vorangehenden Spieltag zum ersten Mal im Tor stand (Wittmann und Mai hatten sich verletzt), zeigte bis auf seinen Fehler eine starke Partie. Taktisch äußert kompakt, eine unfassbare Disziplin und wie beim 3:1 sogar spielerisch überlegen. Der Auswärtssieg in Dortmund ist einer von insgesamt nur drei Siegen der SpVgg in der Fremde während den zwei Spielzeiten in der Bundesliga.
SpVgg:
Tremmel – Bergen – Strehmel, Seifert, Bucher – Matthias Zimmermann, Schwarz, Haber – Oberleitner (72. Rraklli), Seitz – Breitenreiter (81. Hertl) – Trainer: Köstner
Tore:
8.) 0:1 Seitz
11.) 1:1 Ricken
49.) 1:2 Strehmel (Seitz)
57.) 1:3 Schwarz (Seitz)
Zuschauer:
61.500 Westfalenstadion Dortmund